Neue Zürcher Zeitung, 30. Juni 2003 Zur Vergrösserung bitte auf das Inserat klicken
Kommentar
Bekanntlich sind Kinder und Jugendliche die potentiellen Kunden der Tabakindustrie. Es gibt nichts einfachers, bereits Heranwachsende von der Zigarette abhängig zu machen. Jahrzehnte lang wurde eine gezielte kinderspezifische Tabakwerbung praktiziert, nun plötzlich soll das Zielpublikum nicht mehr rauchen ...
Mit kindergerechter Präsentation der Werbebotschaften wird psychologisch geschickt das Interesse bei Jugendlichen geweckt und eine Konditionierung auf das Rauchen in bestimmten Situationen gefördert. So ist zB. die Comicfigur "Camel" bei 5-jährigen in den USA bekannter als Mickey Mouse und die Kinder sind bereits in der Lage den Zusammenhang mit dem Rauchen herzustellen.
Eine der bekanntesten psychologischen Werbestrategien ist die Verwischung der Grenzen zwischen "Feind und Freund". Durch das Verwischen der Grenzen zwischen Anti- und Pro-Tabakwerbung, werden diese nicht mehr bewusst wahrgenommen und insbesondere die Heranwachsenden irregeführt.