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Philip Morris Zigaretten - krebserregend/giftig
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INSERATE

Inserat Philip Morris

Neue Zürcher Zeitung - 2. Juni 2003 Zur Vergrösserung bitte auf das Inserat klicken




Kommentar

In der NZZ Ausgabe vom 2. Juni 2003 prangert Philip Morris International in einem ganzseitigen Inserat ihre Produkte selbst als Krebs erregend und giftig an. Dass diese Produkte jedoch primär in höchstem Masse suchterzeugend sind, wird einmal mehr verschwiegen, da der krankmachende Effekt der Zigarette bekanntlich Zeit und Dosis abhängig ist. Nikotin ist die am schnellsten süchtig machende Droge überhaupt, vor Heroin, Kokain oder Alkohol.
Seit den späten 50er Jahren versuchen Wissenschaftler der Zigarettenindustrie die "sichere Zigarette" zu entwickeln. Die Herausforderung besteht darin, den Teeranteil aus gesundheitlichen Gründen zu reduzieren, aber gleichzeitig den Nikotinspiegel möglichst unverändert zu belassen, damit die Abhängigkeit erhalten bleibe.
Durch Veränderungen am Filter wurde die Freisetzung kleinerer Teerpartikel erreicht, diese Massnahme veränderte jedoch lediglich das Erscheinungsbild des Lungenkrebs; statt vorwiegend in den Atemwegen, finden wir die Krebsgeschwülste heute im Lungengewebe, also weiter in der Peripherie. Die Zahl der Lungenkrebs-Erkrankten hat sogar zugenommen.
Auch die Vermarktung von "Light", "Ultra Light", "Super Light" und "Mild" Zigaretten ist ein reiner Marketingtrick. Weder das Suchtpotential noch die gesundheitsschädigende Wirkung werden logischerweise dadurch vermindert, weshalb diese letztlich zynischen Bezeichnungen in Zukunft verboten werden. In der Zwischenzeit ist es zudem erwiesen, dass es unmöglich ist, gesundheitsschädigende Substanzen zu eliminieren, welche beim Verbrennen von getrocknetem organischem Material (Tabak) freigesetzt werden.
Mitte der 60er Jahre begann die Zigarettenindustrie dem Tabak Ammonium beizumischen, was die Freisetzung von Nikotin in freier Form beschleunigt und deshalb sehr rasch innerhalb von 7-8 Sekunden ins Hirn des Rauchers gelangt (sogenannter „Kick“) und so die Abhängigkeit erhöht. Wie soll ein Schwerstabhängiger den Ratschlag von Philip Morris befolgen und das Rauchen einfach so aufgeben?
Das Zigarettenrauchen in der Schweiz verursacht 8'000 Tote, 17'000 Invalide und hunderttausende von Kranken jährlich; rund ein Viertel der gesamten Gesundheitskosten, das sind ca. 10 Milliarden Franken, müssen zur Diagnostik und Behandlung der gesundheitlichen Folgeschäden des Zigarettenrauchens aufgewendet werden. Stellen Sie sich vor, ein Medikament, welches im Heilmittelgesetz reglementiert ist, würde nachgewiesenermassen Tote, Invalide und Kranke erzeugen - die Konsequenz wäre ein sofortiger Rückzug des Medikaments. Die Tabakprodukte werden leider traditionsgemäss im Lebensmittelgesetz und durch die bundesrätliche Tabakverordnung geregelt, was problemlos jährlich Tausende von Toten zulässt. Dieses Inserat beruht auf einer ökonomisch fundierten Desinformation des Rauchers, weshalb ich dessen Annahme und Publikation durch die NZZ auf das Schärfste verurteile.