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TABAKSTEUERN

Erhöhung der Tabaksteuern

Finanz- und wirtschaftspolitische Massnahmen haben einen wirkungsvollen Einfluss auf die Höhe des Tabakkonsums. Die Erhöhung der Tabaksteuer wurde gleichwohl in der Schweiz im Unterschied zu zahlreichen anderen Ländern, wie USA, Grossbritannien, Australien, Südafrika, Polen und Finnland, bisher nicht als gesundheitspolitisches Instrument zur Absenkung des Tabakkonsums genutzt.
Zigaretten sind in der Schweiz im Vergleich zu einer Reihe anderer westlicher Industrieländer, wie Grossbritannien, USA, Dänemark und Schweden sehr preisgünstig.

Die kontinuierliche Anhebung des realen Preises von Tabakwaren über Steuererhöhungen ist eine der wirksamsten und zugleich kostengünstigsten Methoden zur Senkung der Rauerquote und des Pro-Kopf-Konsums von Tabakprodukten.


 

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Bei Tabakwaren verhalten sich Preis und Konsumniveau spiegelbildlich: mit steigenden Preisen sinkt die Nachfrage.
Steuerhöhungen, die den Preis von Zigaretten weltweit um 10% anheben würden, würden dazu führen, dass rund 42 Millionen Raucher den Tabakkonsum beendeten. Dadurch könnten 10 Millionen vorzeitige tabakbedingte Todesfälle verhindert werden.
Im Vergleich zu Erwachsenen reagieren Kinder und Jugendliche sowie Personen mit geringem Einkommen deutlicher auf Preiserhöhungen, da sie preisempfindlicher sind. US-amerikanische Daten zeigen, dass eine 10%-ige Preiserhöhung bei Kindern und Jugendlichen den Zigarettenkonsum bis zu 13% reduziert.
Internationale Erfahrungen zeigen, dass die Wirkung von Tabaksteuererhöhungen maximiert wird, wenn jede Erhöhung den Einzelverkaufspreis um mindestens 20% anhebt. Die Auswirkungen auf die Inflation sind gering.
Ein Teil der Raucher reagiert auf Preiserhöhungen mit einer Konsumverschiebung in andere Tabakprodukte. Daher müssen die Steuern für alle Tabakprodukte zeitgleich und in vergleichbarer Höhe angehoben werden.
Ungefähr die Hälfte des Konsumrückgangs infolge einer Steuerhöhung ist daruf zurückzuführen, dass Raucher den Tabakkonsum beenden, die andere Hälfte auf eine Verringerung des Konsums.
Bei stark nikotinabhängigen Rauchern wirken sich Preiserhöhungen weniger aus, weshalb gleichzeitig weitere Massnahmen ergriffen werden müssen.
Tabaksteuerhöhungen führen zu einem Anstieg der Steuereinnahmen.
Durchschnittlich ergibt eine Steuererhöhung von 10% einen Anstieg der Steuereinnahmen um 7%, selbst wenn die durch den Konsumrückgang entstehenden Verkaufseinbussen einkalkuliert werden.
Der Schmuggel von Zigaretten nimmt nicht zu bei Steuererhöhungen.
Der Handel mit Zigaretten über das Internet muss unterbunden werden, da das Alter des Käufers nicht überprüft werden kann und damit erhebliche Steuerverluste entstehen.
Ein Teil der vermehrten Steuereinnahmen muss zweckgebunden für weitere Massnahmen der Tabakkontrolle genutzt werden.